Das Standesamt
Ihr habt euch gefunden, die Frage aller Fragen wurde gestellt und mit Ja beantwortet, der Termin für die kirchliche oder freie Trauung steht und die Location ist auch schon gefunden und bestellt. Herzlichen Glückwunsch! Aber bevor ihr euch so trauen könnt wie ihr euch das immer gewünscht habt, hat der Gesetzgeber die Eheschließung auf dem Standesamt gelegt.
So wird sehr häufig der Gang zum Standesamt gesehen. Eine Ehe ist in Deutschland nur dann gültig, wenn sie rechtmäßig auf dem Standesamt geschlossen wurde.
Mit unserer neuen Blogreihe in der sich alles um die Abläufe der verschiedenen Trauungen dreht möchten wir natürlich dort beginnen, wo jedes Hochzeitspaar auch beginnt. Beim Standesamt.
Standesamtliche Trauung
oder und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne
Während eine kirchliche oder freie Trauung mit einer großen Zeremonie begangen und mit vielen Gästen gefeiert wird, gilt die standesamtliche Trauung oftmals nur als bürokratische Angelegenheit. Häufig wird sie in kleinem Rahmen abgehalten. Viele Hochzeitspaare wissen nicht, dass man mittlerweile nicht mehr unbedingt aufs Standesamt gehen muss. Viele Standesämter haben wunderschöne Locations „angemietet“ um dort Trauungen stattfinden zu lassen. Aber beginnen wir doch am Anfang…
Die Anmeldung zur Standesamtlichen Trauung
Die Anmeldung zur standesamtlichen Trauung findet in einer der Gemeinden statt, in der ein Ehepartner lebt. L ebt ihr Zusammen gibt es eine Gemeinde die für euch Zuständig ist.
Zur Anmeldung sollten beide zukünftigen Ehepartner gemeinsam erscheinen. Sollte einer der beiden verhindert sein, ginge die Anmeldung zur Eheschließung notfalls noch alleine, dann würde allerdings eine Vollmacht des verhinderten Partners benötigt.
Eine rechtzeitige Anmeldung ist wichtig, wenn man einen besonderen Termin hat, den man gerne einhalten möchte. Jedoch ist bei der Anmeldung zu beachten, dass diese nur 6 Monate im Voraus beantragt werden kann.
Der Ablauf im Standesamt
Vor jeder Trauung achtet ein guter Standesbeamter darauf, dass er das Paar kennenlernt und im Anschluss eine persönliche Rede für das Hochzeitspaar verfasst.
Am Tag der Eheschließung sollte sich das Hochzeitspaar und die eingeladenen Gäste zur vereinbarten Uhrzeit vor dem Standesamt zusammenfinden. Wie bereits erwähnt muss es nicht das unpersönliche Gebäude des Standesamts selbst sein. Viele Standesämter haben „Ableger“ an besonderen Orten, wo eine standesamtliche Trauung ebenfalls möglich ist, fragt hier einfach beim Standesamt nach oder schaut auf der Webseite eurer Gemeinde nach.
Nach dem Einzug des Hochzeitspaares und nachdem alle Gäste Platz genommen haben, begrüßt der Standesbeamte das Hochzeitspaar und die Gäste. Es folgt zunächst die Überprüfung der Personalien des Hochzeitspaares und der Trauzeugen, sollte das Hochzeitspaar diese gewählt haben. Seit dem 1. Juli 1998 werden Trauzeugen nicht mehr zwingend benötigt. Solltet ihr euch dafür entscheiden dürft ihr zwei Personen bestimmen, die die Eheschließung bezeugen dürfen.
Anschließend hält der Standesbeamte eine Ansprache an das Hochzeitspaar und die anwesenden Gäste an deren Ende er die Frage aller Fragen stellt. Wurde diese von beiden Parteien mit dem Ja-Wort bestätigt werden im Anschluss die Ringe getauscht und die Ehe nun auch mit einem Kuss besiegelt.
Hiernach liest der Standesbeamte den Ehebucheintrag vor, den beide Parteien dann unterschreiben (sollte einer der Eheleute einen anderer Nachname angenommen worden sein, muss natürlich mit dem neuen Nachnamen unterschrieben werden) und im Anschluss auch die Trauzeugen, wenn gewählt, mit ihrer Unterschrift bestätigen.
Hiermit ist der offizielle Teil der standesamtlichen Eheschließung beendet und es folgen Gratulationen des Standesbeamten und der Gäste.
Viele Standesämter bieten zudem im Anschluss noch das Abhalten eines Sektempfangs in den eigenen Räumlichkeiten an, fragt hier gerne nach.
Kosten und Unterlagen Fürs Standesamt
Die standesamtliche Trauung dauert in der Regel 30-40 Minuten und kostet 40,00 € oder 80,00€ wenn ausländisches Recht beachtet werden muss.
Sollte die standesamtliche Trauung nicht an üblichen Dienstzeiten stattfinden (zum Beispiel an einem Samstag) kostet diese ca. 60,00 €, wenn ihr eine Trauung in einem Standesamt wünscht, welches nicht im gemeinsamen oder einem Wohnsitz der Ehepartner liegt werden ca. 30,00 € berechnet. Diese Preise können zwischen den verschiedenen Städten und Gemeinden variieren.
Checkliste: Unterlagen fürs Standesamt
- Gültiger Personalausweis oder Reisepass
- Amtliche Meldebescheinigung von der Meldebehörde
- Bei Geburt in Deutschland: Beglaubigte Abschrift aus dem Geburtenregister (nicht älter als 6 Monate)
- Bei Geburt im Ausland: Aufenthaltsgenehmigung und Nachweis der Staatsangehörigkeit
- Wenn ein Partner nicht die deutsche Staatsbürgerschaft von Geburt an besessen hat, benötigt dieser die Einbürgerungsurkunde beziehungsweise die Erwerbsurkunde.
- Bei Spätaussiedler oder heimatvertriebenen Personen werden Registrierschein und Vertriebenenausweis oder Spätaussiedlerbescheinigung benötigt.
Zudem benötigt ihr die Einbürgerungsurkunde und die Bescheinigung über die Namenserklärung
- Bei geschiedenem oder verwitwetem Partner: beglaubigter Ausdruck aus dem Eheregister mit Scheidungsvermerk oder Todeseintrag
- Wenn ein Partner im Ausland geschieden wurde, muss vorher ein Anerkennungsverfahren stattfinden. Alle Urkunden diese Ehe betreffend müssen mitgebracht werden und ebenfalls eine vollständige Übersetzung dieser Dokumente vorliegen. Diese Übersetzung muss von einem staatlich anerkannten Dolmetscher vorgenommen worden sein.
- Wenn ihr bereits ein Kind habt müsst ihr dessen Geburtsurkunde mitbringen. Eventuell wird auch nach einem Nachweis über die Sorgerechtssituation verlangt und eine Vaterschaftsanerkennung benötigt
